Barbarano Romano

Die Nekropole San Giuliano 
in Barbarano Romano

Die Nekropole San Giuliano zählt zu den eindrucksvollsten etruskischen Totenstädten. Sie befindet sich in dem weitläufigen, frei zugänglichen Naturschutzgebiet Marturanum im nördlichen Latium, das bedeutende archäologische Zeugnisse aus der Bronzezeit bis zur Römerzeit beherbergt. In der prachtvollen Landschaft, in der die magische und geheimnisvolle Präsenz dieser längst vergangenen Kultur auf Schritt und Tritt spürbar ist, begegnet man verschiedensten Arten von etruskischen Gräbern, die hauptsächlich aus der Zeit zwischen dem 6. und dem 4. Jh. v. Chr. stammen. 
Barbarano Romano
In dem Gebiet nördlich der kleinen Gemeinde Barbarano Romano in der Provinz Viterbo, das seit dem Paläolithikum bewohnt war, befand sich in etruskischer Zeit eine Siedlung, deren Name nicht bekannt ist. Einigen Forschern zufolge soll es sich um das von Titus Livius in seiner „Römischen Geschichte“ erwähnte „Cortuosa“ bzw. „Contenebra“ handeln. Es könnte aber auch sein, dass der Name „Martunarum“ oder „Manturanum“ etruskischen Ursprungs ist. Jedenfalls dürfte die lokale Bevölkerung eher der dazu neigen, der zweiten Möglichkeit den Vorzug zu geben. Schließlich wurde der Naturpark ja „Marturanum“ genannt. 
Barbarano Romano

Wie dem auch sei. Während der Bronzezeit dürfte es jedenfalls in dieser Gegend zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum gekommen sein. Zwischen dem 7. und dem 5. Jh. v. Chr. ist hier eine bedeutende etruskische Siedlung nachweisbar, die unter der Kontrolle von Cerveteri stand. Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage an der Kreuzung der Straßen, die Cerveteri und Orvieto, Veji und die Städte in Nordetrurien miteinander verbanden, gelangten die Bewohner dieser Etruskersiedlung zu ansehnlichem Reichtum. Anders ließe es sich ja nicht erklären, dass sich in der dazugehörigen Nekropole so zahlreiche, mitunter prächtig ausgestaltete Grabmäler befinden.

Barbarano Romano

Tomba della Cuccumella

Von dem aus der zweiten Hälfte des 7. Jhs. v. Chr. errichteten Grabhügel, dessen Name vom lateinischen Wort „cucuma“ (das den traditionellen Suppentopf (paiolo) bezeichnet) stammt, ist nur wenig übrig geblieben. Beeindruckend ist die Präzision, mit denen die Tuffsteinblöcke, aus denen die beiden Grabkammern bestehen, errichtet wurde. 

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Tomba dei Carri

In der aus Tuffsteinquadern errichteten Kammer der Grabanlage, die in der Orientalisierenden Periode gebaut wurde, wurden die Reste eines Streitwagens gefunden. Daher der Name.

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Tomba dei Letti

Den Namen „Tomba dei Letti“ erhielt dieses monumentale Kammergrab, weil sich in der rückwärtigen Kammer neben den in Stein gehauenen Hauptbetten auch zwei kleinere, ebenfalls aus dem Tuffstein herausgemeißelte Betten befinden. Ein langer Dromos, der über eine steile Treppe erreichbar ist, führt zu der Grabanlage, die aus zwei Räumen besteht. Der vordere Raum, der wahrscheinlich als Depot für Grabbeigaben diente, besticht durch die meisterhafte Ausgestaltung der von der Holzbauweise abgeleiteten Decke in Form einer Balkendecke.

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Tumulo del Caiolo

Das Innere des Caiolo-Grabhügels, der nur mehr mit viel Phantasie als solcher erkennbar ist, besteht aus einer rechteckigen Vorkammer und einer von ihr durch zwei Säulenpfeiler getrennten Hauptkammer. Die flache Decke der Vorkammer weist fünf, aus dem Gestein herausgemeißelte Stützbalken auf. In der Hauptkammer befinden sich zwei steinerne Betten, auf denen die Toten aufgebahrt wurden. Das aus dem 6. Jh. v. Chr. stammende Hügelgrab zeigt den offensichtlichen architektonischen Einfluss des Tumulus-Typs von Cerveteri, vor allem im Außenbereich.

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Tomba del Cervo

Ein wunderbares Beispiel für ein würfelförmiges, aus hellenistischer Zeit stammendes Felsengrab ist das sog. „Grab des Hirsches“. Bei einem Würfelgrab handelt es sich im Prinzip um ein Kammergrab, das außen durch ein würfelförmiges „Denkmal“ gekennzeichnet ist, das mehr oder weniger an drei Seiten von der Felswand gelöst ist, aus der es herausgemeißelt wurde.

Tomba del Cervo

Eine ebenfalls aus dem Fels gehauene Treppe führt zu einer oberen Terrasse, auf der Zeremonien im Zusammenhang mit der Bestattung bzw. der Totenverehrung stattfanden. An der Felswand befindet sich ein Flachrelief, das einen Wolf im Kampf mit einem Hirschen darstellt. Wahrscheinlich stammt das Flachrelief nicht aus der etruskischen Zeit, aber aufgrund seiner Besonderheit ist es dennoch zum Symbol des Regionalparks Marturanum geworden .

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An der Fassade der Frontansicht, die oben mit einem profilierten Gesims abschließt, ist eine „dorisch“ gerahmte Scheintür eingraviert. Die eigentliche - über einen langen Dromos erreichbare - Grabkammer befindet sich unterhalb der Anlage. In der ziemlich großen Kammer gibt es keine typischen Grabbetten, die Verstorbenen wurden hier in Sarkophagen, von denen einige im Archäologischen Museum von Barbarano besichtigt werden können, beigesetzt. 

Palazzine Tombs

Dabei handelt es sich um eine Reihe von Gräbern, die entlang eines Felsrückens aufgereiht sind. Sie verdanken ihren Namen den Eingängen, die einander so ähnlich sind, dass sie an nebeneinander liegende Eigentumswohnungen erinnern. Die jeweiligen Grabkammern, die alle die gleichen Abmessungen und die gleiche Form haben, sind sehr einfach gestaltet. An den Außenfassaden sind noch einzelne, aus dem Fels herausgearbeitete architektonische Verzierungen zu erkennen. 


D. H. Lawrence in Etrurien

Meisterwerke der etruskischen Kunst

Gräber der Etrusker

BUCHEMPFEHLUNGEN
  • Josef Durm: Die Baukunst der Etrusker. In: Handbuch der Architektur. Zweiter Band. Kröner (1905)
  • Veronika Maasburg: Etrusker & Römer. Reiseziele, Entdeckungen, Rekonstruktionen. H+L (1998)
  • Harald Haarmann: Die Anfänge Roms: Geschichte einer Mosaikkultur. Marix (2021)
  • Friederike Bubenheimer-Erhart: Die Etrusker. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2014)
  • Dirk Steuernagel: Die Etrusker: Ursprünge – Geschichte – Zivilisation. Marix (2020)
  • Friedhelm Prayon: Die Etrusker: Jenseitsvorstellungen und Ahnenkult. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2006)
  • Werner Rutishauser (Hrsg.): Etrusker: Antike Hochkultur im Schatten Roms. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2017)
  • Stephan Steingräber: Antike Felsgräber: unter besonderer Berücksichtigung der etruskischen Felsgräbernekropolen. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2015)
  • Niels Lobmann: Die Etrusker: Geschichte und Kultur einer antiken Supermacht. (2018)
  • Luciana Aigner-Foresti: Die Etrusker und das frühe Rom. Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2009)
  • Luciana Aigner-Foresti: Geschichte und Erbe der Etrusker. Kohlhammer (2023)
  • Carlo Rosati: Die Etrusker und ihre Hohlwege: Geschichte, Symbolik und Legende. Paulsen (2018)
  • Stephan Steingräber: Orvieto. Zabern (2010)
  • Margarete Demus-Quatember: Etruskische Grabarchitektur : Typologie und Ursprungsfragen. Grimm (1958)
  • Michael Grant: Rätselhafte Etrusker : Porträt einer versunkenen Kultur. Weltbild (1990)
  • Florian Knauß (Hrsg.): Die Etrusker : von Villanova bis Rom. Nünnerich-Asmus (2015)
  • Sybille Haynes: Kulturgeschichte der Etrusker. von Zabern (2005) 
  • Giovannangelo Camporeale: Die Etrusker : Geschichte und Kultur. Artemis & Winkler (2003)
  • Otto Wilhelm von Vacano: Die Etrusker : Werden und geistige Welt. Kohlhammer (1955)
  • Reinhard Herbig: Götter und Dämonen der Etrusker. von Zabern (1965)
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