Die Fürstengräber der Doganaccia-Nekropole in Tarquinia
Die paarweise Anordnung der beiden heute noch sichtbaren Grabhügel lässt vermuten, dass die Grablegen einer einzigen aristokratischen Familie gehörten, die ihre Angehörigen dort standesgemäß bestatten ließen. Die wirtschaftliche Macht dieser Familie basierte aller Wahrscheinlichkeit nach auf der Nutzung der fruchtbaren Küstenebene und auf der Kontrolle des Handelsverkehrs zwischen der Stadt und dem Hafen von Tarchuna. Die beiden Grabhügel der Doganaccia liegen an der antiken Verbindungsstraße zum Meer und gegenüber einem der antiken Zugänge zur Monterozzi-Nekropole.
Heute sind die beiden Grabhügeln Teil des frei zugänglichen archäologischen Lehrpfads „Via dei Principi“. Zum „Tumulus del Re“ kann man auch mit dem Auto fahren.
Dieser Grabhügel wurde als erster der beiden Fürstengräber in der Doganaccia-Nekropole im Jahr 1928 erforscht. Er hat einen Durchmesser von etwa 35 Meter und enthält eine einzige rechteckige Grabkammer mit einem spitzbogigen Gewölbe und einer Öffnung in der Decke, die durch Steinplatten verschlossen wird. Diese Öffnung ist typisch für die tarquinischen Fürstengräber.
Die Anlage hat ein weiträumiges, viereckiges, von solidem Mauerwerk eingegrenztes Vestibül ("piazzaletto"), das Platz für kultische Handlungen und Zeremonien bot. Außerhalb des Einganges wurde ein Entwässerungsstollen für den Abfluss des Regenwasser entdeckt.
Der Erdhügel wurde auf einem Steinsockel aufgeschüttet.
Obwohl das Grab bereits von Grabräubern heimgesucht worden war, konnten dennoch einige Beigaben gesichert werden. Unter anderem wurde eine Inschrift auf dem Boden eines Trinkschale geborgen, die den Namen eines Griechen in etruskischer Form wiedergibt.
Der Grabhügel der Königin
Der Tumulus della Regina wurde nach der Untersuchung durch Archäologen der Universität Turin wieder komplett geschlossen. Heute ist der Grabhügel nur als bewachsener Hügel sichtbar.

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Tumuli della Doganaccia
- Josef Durm: Die Baukunst der Etrusker. In: Handbuch der Architektur. Zweiter Band. Kröner (1905)
- Veronika Maasburg: Etrusker & Römer. Reiseziele, Entdeckungen, Rekonstruktionen. H+L (1998)
- Harald Haarmann: Die Anfänge Roms: Geschichte einer Mosaikkultur. Marix (2021)
- Friederike Bubenheimer-Erhart: Die Etrusker. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2014)
- Dirk Steuernagel: Die Etrusker: Ursprünge – Geschichte – Zivilisation. Marix (2020)
- Friedhelm Prayon: Die Etrusker: Jenseitsvorstellungen und Ahnenkult. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2006)
- Werner Rutishauser (Hrsg.): Etrusker: Antike Hochkultur im Schatten Roms. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2017)
- Stephan Steingräber: Antike Felsgräber: unter besonderer Berücksichtigung der etruskischen Felsgräbernekropolen. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2015)
- Niels Lobmann: Die Etrusker: Geschichte und Kultur einer antiken Supermacht. (2018)
- Luciana Aigner-Foresti: Die Etrusker und das frühe Rom. Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2009)
- Luciana Aigner-Foresti: Geschichte und Erbe der Etrusker. Kohlhammer (2023)
- Carlo Rosati: Die Etrusker und ihre Hohlwege: Geschichte, Symbolik und Legende. Paulsen (2018)
- Stephan Steingräber: Orvieto. Zabern (2010)
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- Michael Grant: Rätselhafte Etrusker : Porträt einer versunkenen Kultur. Weltbild (1990)
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- Sybille Haynes: Kulturgeschichte der Etrusker. von Zabern (2005)
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- Otto Wilhelm von Vacano: Die Etrusker : Werden und geistige Welt. Kohlhammer (1955)
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