La Olmeda

Die römische Villa La Olmeda

Die in der kleinen Ortschaft Pedrosa de la Vega (Provinz Palencia) im Jahr 1968 zufällig gefundenen Überreste einer spätantiken römischen Villa zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen römischer Baukunst auf spanischem Boden. Die palastähnliche Villa, die Mitte des 4. Jhs. n. Chr. errichtet und vermutlich im 6. Jh. zerstört und aufgegeben wurde, erstreckt sich über eine Fläche von 4.400 m². Sie verfügt über 35 Räume, die auf das quadratische, von Türmen flankierte Haupthaus und das durch einen Gang verbundene Badegebäude verteilt sind. Die meisten der um einen Innenhof mit Peristyl gruppierten Räume waren mit Mosaikfußböden ausgestattet, die zum größten Teil erhalten geblieben sind. 1996 wurde die archäologische Stätte zum Kulturgut ( Bien de Interés Cultural) erklärt. 

Das um einen zentralen Peristylhof (5) angelegte, quadratische Hauptgebäude wird von Türmen flankiert. An der Südseite (3) sind die Türme achteckig, an der Nordseite (2) quadratisch. An der Nord- und an der Südfassade befindet sich je ein Portal. Der Hauptzugang erfolgte durch das Südportal (4). Besonders beeindruckend ist der 175 m² große Oecus (1) (repräsentativer Raum, in dem Gäste empfangen wurden). In den benachbarten Badekomplex (6) gelangte man durch einen breiten, überdachten Gang. 

Insgesamt erstreckt sich die Villa La Olmeda über eine Fläche von 4.400 m². Die meisten der 35 Räume sind mit Mosaikfußböden ausgestattet, 12 davon verfügten darüber hinaus auch über eine Hypokaustenheizung.



Rundgang


Das Südportal ist Teil eines nach außen hin offenen Säulengangs (V-01), der von zwei achteckigen Türmen (V-36 und V-37) flankiert ist.

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Zum südlichen Teil des Säulengangs, der den großen Innenhof umgibt (V-04), gelangt man, indem man den mit einem prachtvollen Mosaikfußboden ausgestatteten Raum V-03 passiert.

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Rechts geht es dann weiter zum Raum V-05. Da sich in der Mitte des aus opus signium (wasserdichter Estrichmörtel, dem Keramikfragmente beigemischt sind) hergestellten Fußbodens vier halbkugelförmige Vertiefungen befinden, nimmt man an, dass hier große Tonkrüge aufbewahrt wurden.

La Olmeda

Das lässt auch vermuten, dass es sich bei dem angrenzenden Raum V-06 um einen Vorratsraum handelt. An der Nordwand dieses Zimmers haben sich einige Farbreste erhalten. Zu erkennen sind auch die Treppen, die einst in das obere Stockwerk führten.

Der Raum V-09 ist eine Art Alkoven mit einem der schönsten geometrischen Mosaike von Olmeda.

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Bei dem Raum V-13 könnte es sich um einen der Speisesäle (triclinium) gehandelt haben.

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Der gewaltige, 175 m² große Oecus (V-14) öffnet sich zum Ostteil des Säulengangs (V-10), der den Innenhof umgibt.

Hier befinden sich die bedeutendsten Mosaike von La Olmeda. Dargestellt sind neben zahlreichen Jagdszenen auch die Legende von der List, die Odysseus anwandte, um Achilles zu finden, der sich am Hofe des Königs von Skyros als Mädchen verkleidete , sich in eine der Prinzessinnen verliebte und sie heiratete, bevor er nach Troja aufbrach. Auf dem Mosaik zeigt Odysseus dem Achilles die Richtung nach Troja, während die Prinzessinnen versuchen, ihn am Fortgehen zu hindern.

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Das Zimmer V-16 mit der halbkreisförmigen Apsis verfügte über eine Hypokaustenheizung.

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Das vollkommen erhaltene Mosaik des Raumes V-18 besticht vor allem durch seine kräftigen Farben.

Vom nördlichen Teil des den Innenhof umgebenden Säulengangs (V-15) gelangt man zu einigen Räumen, bei denen es sich um wohl Wohnräume handelt. Von hier aus kommt man auch durch den Raum V-22 zum Nordportal V-40. Bei V-24 sieht man auch die Reste der Zugangstreppe zum oberen Stockwerk. (Das obere Stockwerk existierte sowohl in diesem nördlichen wie auch im südlichen Bereich. Die Ost- und Westflügel waren nur einstöckig.)

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Unter dem Raum V-22 wurde ein Wasserkanal gefunden.

Man vermutet, dass das Familienoberhaupt in dem geräumigen Zimmer V-25, an das sich ein Nebenraum (V-27) anschließt, als Repräsentationsraum (tablinum) genutzt wurde.

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Im Zentrum des Peristylgartens (V41) befand sich ein Brunnen, der wohl von dem Kanal, der im Raum V-22 freigelegt werden konnte, mit Wasser versorgt wurde.

Vom westlichen Teil des Säulengangs (V-28) zweigt der Verbindungsgang (V-29) zu den Bädern ab.

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Bei dem Raum V-32 handelt es sich möglicherweise um den Hauptspeisesaal (triclinium) des Hauses.

Die Bäder befinden sich in einem westlich des Haupthauses gelegenen Gebäude. Das Wohnhaus und der Badekomplex bilden zusammen eine Einheit. Der Gang (B-01) teilt die Anlage in zwei Teile. Der südliche Abschnitt wird von einem 170 m2 großen, runden Raum (B-10), dessen Nutzung unbekannt ist, dominiert. Der Fußboden besteht aus einem hellen opus signium, der von einem Mosaik bedeckt ist. Westlich schließen vier kleine Zimmer (B-11 bis B-14) an.

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Beheizt wurde der Saal mittels Hypokaustum. Die heiße Luft erwärmte dabei aber nicht nur den Fußboden. In die Wand senkrecht verbaute, einem Rauchrohr ähnliche Hohlziegel (tubuli), die mit dem Hypokaustum verbunden waren, sorgten für eine gleichmäßige Erwärmung des Raumes.

Der gegenüber des kreisförmigen Saales liegende Bereich (B-02 und B-03) wird als Apodyterium gedeutet. In dem quadratischen Raum mit abgerundeten Ecken verläuft an der östlichen und einem Teil der südlichen Wand eine Bank. In der Nordwestecke ist ein kleines Badebecken mit Stufen zu erkennen.

Im Raum B-05 mit einem Fußboden aus Ziegelsteinen waren wohl die Latrinen untergebracht.

In der Nähe des Haupthauses wurden drei verschiedene Grabkomplexe gefunden. Einige Exponate, die dort gefunden wurden, sind ebenfalls in dem ca. 7.000 m² großen Ausstellungsgelände zu besichtigen. 

Bildnachweis:

  • Valdavia: Floor plan of the Roman villa of the 4th century AD of La Olmeda in Pedrosa de la Vega (Palencia, Castile and León). Bild: © Wikimedia Commons

Suchbegriff bei Google Maps:

Villa Romana La Olmeda


BUCHEMPFEHLUNGEN
  • Pedro De Palol: La Villa Romana de La Olmeda. Diputación Provincial de Palencia (1993)
  • Javier Cortes: La Villa Romana de La Olmeda. Diputación Provincial de Palencia (2004)
  • José Álvarez: Recipientes de vidrio de las necrópolis de La Olmeda. ‎ Diputación de Palencia (2004)
  •  Schubart, Walter Trillmich u. a.: Hispania antiqua, Denkmäler der Römerzeit. Wbg (1993)
  • Sabine Panzram u. Dominik Kloss: Die 50 bekanntesten archäologischen Stätten in Spanien. Nünnerich-Asmus (2022)
  • David Macaulay: Eine Stadt nach Plan: So bauten die Alten Römer. Nünnerich-Asmus (2019)
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