Pietrera

Das Tumulusgrab Pietrera 
in Vetulonia

Zweifellos gehört das Tumulusgrab Pietrera in Vetulonia zu den bedeutendsten etruskischen Grabanlagen. Der Name „della Pietrera“ rührt daher, dass der Ort in der Vergangenheit von der lokalen Bevölkerung als Steinbruch genutzt wurde. Der von einem künstlich errichteten Erdhügel mit einem Durchmesser von ca. 60 Metern bedeckte Bau, der wahrscheinlich auf die erste Hälfte des Jhs. v. Chr. zurückgeht, wurde in der zweiten Hälfte des gleichen Jahrhunderts, möglicherweise aufgrund eines plötzlichen Einsturzes durch eine neue Struktur ersetzt, die den ersten Tumulus genau überlagert. Nach einer vierzehnjährigen Restaurierung ist der aus zwei übereinanderliegenden Grabkammern bestehende Komplex seit Juli 2003 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Tumulusgrab Pietrera in Vetulonia

Das kleine Städtchen Vetulonia liegt auf einem hohen Bergrücken über der fruchtbaren Ebene von Grosseto. In der Blütezeit des zu dem legendären Zwölfstädtebundes gehörenden antiken Vetluna im 8. und 7. Jh. v. Chr. gab es einen direkten Zugang zum Meer, der schon im 6. Jh. v. Chr. anfing zu versanden. Etwas unterhalb des heutigen Vetulonia fand man Nekropolen mit Brand-, Steinkreis- und Kuppelgräbern. Besonders interessant sind jedenfalls die ab der Mitte des 7. Jhs. v. Chr. aus losen Steinen trocken errichteten Tumulus-Gräber mit Kragkuppeln, zu denen auch das Pietrera-Grab gehört, das so genannt wird, weil es jahrhundertelang als Steinbruch genutzt wurde.


Der Tumulus della Pietrera ist ein Tholos-Grab mit einer Höhe von 14 m, das von einem Trommeltumulus mit einem Durchmesser von 60 m bedeckt ist. Die Betonkuppel auf dem Erdhügel ist das Ergebnis der im Jahr 2002 durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen.

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Die Kuppel der ursprünglichen, wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 7. Jhs. v. Chr. erbauten Grabanlage stürzte aber ein. Vermutlich deshalb, weil sie nach steilem Anstieg wohl zu flach geschlossen worden war und weil der Stein, den man vor Ort vorfindet, der Pietra fétida („Stinkkalk“), zu brüchig war. Daraufhin schüttete man das eingefallene Bauwerk komplett zu und baute wenig später alles neu auf. Diesmal allerdings mit einem Stein, der aus dem Apennin herbei geholt werden musste. Der Dromos wurde von 14 auf 28 m verlängert und die beiden Grabkammern wurden mit Keilsteingewölben, die viele Jahrhunderte überdauern sollten, abgeschlossen. Bei den Restaurierungsarbeiten wurden die fehlenden Teile des unteren Bereiches mit Ziegeln ergänzt, wodurch man allerdings das Gesamtbild des Monuments erheblich veränderte.

Tumulusgrab Pietrera in Vetulonia

In der unteren Kammer ist noch die Mittelsäule aus Granit erhalten geblieben, die vermutlich eine symbolische Bedeutung hatte, ev. die Verbindung zwischen der Welt der Toten und der Welt der Lebenden.

Tumulusgrab Pietrera in Vetulonia

Die untere, kreisrunde Grabkammer ist über den in Stein gefassten Dromos zugänglich , von dem zwei kleine Seitenzellen abgehen.

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Auf der oberen Ebene befindet sich ein rechteckiger Raum, den man über einen höhergelegenen Korridor betreten kann.

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In den Grabkammern und im Dromos fand man Fragmente von lebensgroßen Steinstatuen, die vier männliche und vier weibliche Individuen darstellten. 

Weibliche Steinstatue aus dem Pietrera-Tumulus, Museo Archeologico Florenz. © Bild: Wikimedia Commons

Bildnachweis:

  • Sailko: Busto di piangente in pietra calcarea, da vetulonia, tumulo della pietrera. © Bild: Wikimedia Commons

Suchbegriffe bei Google Maps:
Tomba della Pietrera


D. H. Lawrence in Etrurien

Meisterwerke der etruskischen Kunst

Gräber der Etrusker

BUCHEMPFEHLUNGEN
  • Josef Durm: Die Baukunst der Etrusker. In: Handbuch der Architektur. Zweiter Band. Kröner (1905)
  • Veronika Maasburg: Etrusker & Römer. Reiseziele, Entdeckungen, Rekonstruktionen. H+L (1998)
  • Harald Haarmann: Die Anfänge Roms: Geschichte einer Mosaikkultur. Marix (2021)
  • Friederike Bubenheimer-Erhart: Die Etrusker. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2014)
  • Dirk Steuernagel: Die Etrusker: Ursprünge – Geschichte – Zivilisation. Marix (2020)
  • Friedhelm Prayon: Die Etrusker: Jenseitsvorstellungen und Ahnenkult. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2006)
  • Werner Rutishauser (Hrsg.): Etrusker: Antike Hochkultur im Schatten Roms. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2017)
  • Stephan Steingräber: Antike Felsgräber: unter besonderer Berücksichtigung der etruskischen Felsgräbernekropolen. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2015)
  • Niels Lobmann: Die Etrusker: Geschichte und Kultur einer antiken Supermacht. (2018)
  • Luciana Aigner-Foresti: Die Etrusker und das frühe Rom. Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2009)
  • Luciana Aigner-Foresti: Geschichte und Erbe der Etrusker. Kohlhammer (2023)
  • Carlo Rosati: Die Etrusker und ihre Hohlwege: Geschichte, Symbolik und Legende. Paulsen (2018)
  • Stephan Steingräber: Orvieto. Zabern (2010)
  • Margarete Demus-Quatember: Etruskische Grabarchitektur : Typologie und Ursprungsfragen. Grimm (1958)
  • Michael Grant: Rätselhafte Etrusker : Porträt einer versunkenen Kultur. Weltbild (1990)
  • Florian Knauß (Hrsg.): Die Etrusker : von Villanova bis Rom. Nünnerich-Asmus (2015)
  • Sybille Haynes: Kulturgeschichte der Etrusker. von Zabern (2005) 
  • Giovannangelo Camporeale: Die Etrusker : Geschichte und Kultur. Artemis & Winkler (2003)
  • Otto Wilhelm von Vacano: Die Etrusker : Werden und geistige Welt. Kohlhammer (1955)
  • Reinhard Herbig: Götter und Dämonen der Etrusker. von Zabern (1965)
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