Scavi Città

Die Ausgrabungsstätte 
Scavi Città in Vetulonia

Der Arzt und Archäologe Isidoro Falchi (1838 – 1914), der das untergegangene antike Vetulonia entdeckte und auch die ersten Anstöße zur Ausgrabung der Nekropolen bei Populonia gab, legte zwischen 1883 und 1886 ein Wohnviertel mit einer gepflasterten Straße frei, in dem Etrusker und Römer zwischen dem 3. und dem 1. Jh. v. Chr. friedlich zusammen lebten. Die archäologischen Untersuchungen, die in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder aufgenommen wurden, erleben seit 2009 mit den Ausgrabungen der Domus dei Dolia eine Renaissance. Absolut sehenswert ist auch das nach Isidoro Falchi benannte archäologische Museum in dem kleinen Dorf bei Castiglione della Pescaia. 

Das etruskische Vatluna besaß am (heute ausgetrockneten) Prile-See einen florierenden Hafen, von dem aus die Bewohner dieses bedeutsamen Stadtstaates das in den umliegenden Minen gewonnene Eisen exportieren und kostbare Waren, unter anderem auch Gold, aus fernen Ländern importieren konnten. Über diesen ehemaligen großen, salzhaltigen Binnensee bestand nämlich sowohl eine Verbindung zum Meer als auch zur benachbarten Zwölfstädtebund-Metropole Roselle. Im Laufe der Zeit etablierte sich dieser - ebenfalls zu dem legendären Zwölfstädtebund gehörende -etruskische Stadtstaat auch zu einem Zentrum höchster Goldschmiedekunst. Einer antiken Tradition zufolge soll Vetulonia die Zeichen der Königsmacht an Rom übergeben haben: die Liktoren-Bündel, den kurulischen Stuhl ( Amtsstuhl der höheren Magistraten als Herrschaftszeichen), die rot gesäumte Toga und die Kriegstrompete.


Nachdem die Römer Vatluna erobert hatten, verlor die ehemals blühende Stadt immer mehr an Bedeutung. Dazu kam, dass die in der Spätantike einsetzende Versumpfung der Maremma die historischen Handelswege abschnitt und in weiterer Folge auch weitgehend unbewohnbar machte. 

Zwischen dem 3. und der ersten Hälfte des 1. Jhs. v. Chr., dem Zeitraum nach der Eroberung durch die Römer, muss es aber hier ein florierendes städtisches Leben gegeben haben, wie die von Isidoro Falchi zwischen 1893 und 1886 durchgeführten Ausgrabungen zeigen. Hauptsächlich besteht dieser als „Hellenistisches Viertel“ bezeichneter Teil des antiken Vatluna aus einem Wohnviertel mit einer gepflasterten Straße, der sog. Via Decumana, die auf einer Seite von einer Zeile sog. Atrium-Häuser und von Lagerhäusern gesäumt wird. An der gegenüberliegenden Seite der Via Decumana liegt ein weites Gelände, das von Becken, Brunnen und überdeckten Leitungen für die Wasserversorgung dieses Stadtgebietes eingenommen wird. Über die gepflasterte Straße (Via Ripidia), die seitlich den Hügel hinaufführt, gelangt man zu einem aristokratischen Haus aus dieser Zeit, das sog. „Domus die Medea“, ein Haus mit einem zentralen Innenhof, der mit Terrakottasteinen bedeckt war, die im Museum Isidoro Falchi zu besichtigen sind. Weiter hinten befindet sich das „Domus dei Dolia“, das von einem Leben im Wohlstand erzählt. Es besteht aus Räumen mit luxuriösen Fußböden (heute der Erhaltung wegen verdeckt), Wänden mit farbenfrohen leuchtenden Fresken in römischer Tradition. Der Name des Anwesens geht auf die mit zahlreichen Krügen (Dolia) gefüllten Lagerräume zurück, die zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln und Öl dienten.

Das Viertel wurde im 1. Jh. v. Chr. durch ein Feuer zerstört und verlassen. Der heutigen Meinung nach handelte es sich bei dem Brand um eine exemplarische Strafe durch Sulla, Führer der aristokratischen Partei, der nach dem Sieg über Mario die etruskischen Städte für dessen Unterstützung bestrafen wollte.


Rundgang

  • Die „Via Decumana“ in Vetulonia

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Die „Via Decumana“

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Geschäftslokale

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  Wannen, Brunnen und Abwasserkanäle

Domus di Medea

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Domus di Medea

Via Ripidia Vetulonia

Die Via Ripidia

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Domus dei Dolia


D. H. Lawrence in Etrurien

Meisterwerke der etruskischen Kunst

Gräber der Etrusker

BUCHEMPFEHLUNGEN
  • Josef Durm: Die Baukunst der Etrusker. In: Handbuch der Architektur. Zweiter Band. Kröner (1905)
  • Veronika Maasburg: Etrusker & Römer. Reiseziele, Entdeckungen, Rekonstruktionen. H+L (1998)
  • Harald Haarmann: Die Anfänge Roms: Geschichte einer Mosaikkultur. Marix (2021)
  • Friederike Bubenheimer-Erhart: Die Etrusker. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2014)
  • Dirk Steuernagel: Die Etrusker: Ursprünge – Geschichte – Zivilisation. Marix (2020)
  • Friedhelm Prayon: Die Etrusker: Jenseitsvorstellungen und Ahnenkult. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2006)
  • Werner Rutishauser (Hrsg.): Etrusker: Antike Hochkultur im Schatten Roms. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2017)
  • Stephan Steingräber: Antike Felsgräber: unter besonderer Berücksichtigung der etruskischen Felsgräbernekropolen. Philipp von Zabern in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2015)
  • Niels Lobmann: Die Etrusker: Geschichte und Kultur einer antiken Supermacht. (2018)
  • Luciana Aigner-Foresti: Die Etrusker und das frühe Rom. Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2009)
  • Luciana Aigner-Foresti: Geschichte und Erbe der Etrusker. Kohlhammer (2023)
  • Carlo Rosati: Die Etrusker und ihre Hohlwege: Geschichte, Symbolik und Legende. Paulsen (2018)
  • Stephan Steingräber: Orvieto. Zabern (2010)
  • Margarete Demus-Quatember: Etruskische Grabarchitektur : Typologie und Ursprungsfragen. Grimm (1958)
  • Michael Grant: Rätselhafte Etrusker : Porträt einer versunkenen Kultur. Weltbild (1990)
  • Florian Knauß (Hrsg.): Die Etrusker : von Villanova bis Rom. Nünnerich-Asmus (2015)
  • Sybille Haynes: Kulturgeschichte der Etrusker. von Zabern (2005) 
  • Giovannangelo Camporeale: Die Etrusker : Geschichte und Kultur. Artemis & Winkler (2003)
  • Otto Wilhelm von Vacano: Die Etrusker : Werden und geistige Welt. Kohlhammer (1955)
  • Reinhard Herbig: Götter und Dämonen der Etrusker. von Zabern (1965)
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